Keine anderen Möglichkeiten
Anders als die Bürger:innen europäischer Länder haben die meisten Menschen auf der Flucht nicht den Luxus, mit Flugzeugen, Zügen oder gar Fähren zu reisen. Sie können nicht ohne Visum nach Europa reisen. Wenn sie versuchen ein Visum zu beantragen, werden sie fast immer abgewiesen. Eine der wenigen Möglichkeiten, die ihnen noch bleibt, ist es irregulär in ein EU-Mitgliedsland einzureisen.
Obwohl das Recht Asyl zu beantragen, in internationalem und europäischem Recht verankert ist, verlangen die meisten Länder, dass ein Asylantrag innerhalb ihrer Grenzen gestellt wird. Dadurch sind Menschen auf der Flucht gezwungen, gefährliche Reisen durch unsichere Länder zu wagen, die oft zu einer gefährlichen Bootsfahrt über das Mittelmeer führen. Sie setzen ihr Leben aus der Not heraus aufs Spiel. Hätten sie die Möglichkeit legal oder mit sichereren Transportmitteln zu reisen, würden sie es tun.
Da es keine legalen und sicheren Routen nach Europa gibt, wenden sich Menschen vermehrt an Schmuggler und nehmen gefährliche Fahrten über das Mittelmeer in Kauf. Letztendlich führt es zu mehr Menschen, die dort in überfüllten Booten Schiffbruch erleiden und ertrinken.
Ein eindrucksvolles Video vom Schiff „Open Arms“ veranschaulicht die Gefahr einer Fahrt über das Mittelmeer: https://www.youtube.com/watch?v=l5kIbQRjJHk
EU-Politik
Anstatt sich der Realität von Menschen auf der Flucht zu stellen, haben die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union versucht, die Hürden für irreguläre Migration zu erhöhen. Durch die Zusammenarbeit mit Nachbarländern haben sie versucht Menschen an der Reise nach Europa zu hindern. Die EU hat Länder wie die Türkei und Libyen ermutigt, nicht nur Menschen an der Ausreise zu hindern, sondern auch bereits losgefahrene Boote abzufangen und ihre Passagiere zurückzubringen. Diese Maßnahmen mögen zwar vorübergehend erfolgreich sein, um Migration auf bestimmten Routen zu verringern, aber sie führen auch zu mehr Migration auf anderen, unsicheren und illegalen Routen. Außerdem werden dadurch Menschen auf der Flucht vermehrt Ausbeutung und Gewalt ausgesetzt. Sie werden abhängig von Schmugglern und korrupten Beamten, da diese ihre letzte Hoffnung sind. Ihre einzige Alternative ist es in unsicheren Ländern zu bleiben und sich der Gefahr aussetzen, dass ihre grundlegenden Menschenrechte verletzt werden.
Die Migrationsrouten ändern sich ständig als Reaktion auf die sich ändernde EU-Politik. Im Jahr 2012 stellte Griechenland den Bau eines vier Meter hohen Stacheldrahtzauns fertig, der sich über 10,5 km entlang der griechisch-türkischen Grenze erstreckt. Irreguläre Einreisen über diese Landgrenze gingen dadurch um 95% zurück. Jedoch kam es gleichzeitig zu einem starken Anstieg der irregulären Überfahrten über die Ägäis. Erst kürzlich, Ende des Jahres 2020, wurde am Bau eines neuen Grenzzauns begonnen. Dieser soll, entlang der Grenze des Evros, den bestehenden Zaun in Kastanies verstärken und erweitern. Zusätzlich wurde ein Überwachungssystem mit Wärmebildkameras an einem neuen Zaun in Feres errichtet.
Im Jahr 2020 wurde das Neue Migrations- und Asyl-Paket angekündigt. Dieses Paket birgt jedoch die Gefahr, den Fokus auf Externalisierung, Abschreckung, Eindämmung und Rückführung weiter zu verschärfen. Infolgedessen wurde es von Organisationen, Menschenrechtswächtern und zivilgesellschaftlichen Netzwerken heftig kritisiert.
Auch andere EU-Strategien haben sich nachteilig auf die Sicherheit von Menschen, die über das Mittelmeer fliehen, ausgewirkt. Dies geschieht oft im Namen der Bekämpfung von Schmugglern und der Rettung von Menschenleben. Zu den Maßnahmen zählt auch die Zerstörung von Booten, die für den Transport von Menschen auf der Flucht verwendet werden. Das hat jedoch dazu geführt, dass Schmuggler auf günstigere und weniger sichere Schlauchboote umsteigen. Auch die Kriminalisierung von NGO-Rettungseinsätzen und der immer häufigere Einsatz von Pushbacks (Was sind Pushbacks?) durch europäische Grenzbehörden macht es für Menschen auf der Flucht deutlich schwieriger sicher anzukommen und ihr Grundrecht auf Asyl in Anspruch zu nehmen.
Der Prozess bleibt immer der gleiche: europäische Behörden gehen gegen stark genutzte Migrationsrouten vor und andernorts entstehen neue, oft längere und gefährlichere Routen.
Tote und Vermisste im Mittelmeer
Viele Menschen verlieren ihr Leben bei dem Versuch in Europa Zuflucht zu finden. Mittlerweile wird das Mittelmeer aufgrund der überwältigenden Anzahl an Berichten über untergehende Boote und ertrinkende Menschen, auch als „maritimer Friedhof“ bezeichnet. Der Tod von Alan Kurdi im Jahr 2015, auf dem Höhepunkt der Krise, ist eine eindringliche Erinnerung an die Realität derer, die noch immer das Mittelmeer überqueren. Alan Kurdi war ein syrisches Kind, dessen Leiche an einem Strand in der Türkei angespült wurde. Seine Familie hatte versucht über das Mittelmeer nach Griechenland zu gelangen. Zwischen 2015 und 2016 haben schätzungsweise 1,4 Millionen Menschen die Überfahrt nach Europa gewagt. Es wird geschätzt, dass dabei 9000 Menschen gestorben sind. Der überwiegende Teil der Todesfälle ereignete sich im Mittelmeer.
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) schätzt, dass zwischen 2014 und 2020 etwa 21 000 Menschen bei der Überfahrt im Mittelmeer gestorben sind. Außerdem wird berichtet, dass alleine seit Anfang des Jahres 2021 schätzungsweise 4 118 Menschen auf der Flucht Europa erreicht haben, während mindestens 117 gestorben sind (Stand 6. Februar). Die Zahl der Toten ist inakzeptabel hoch. Außerdem muss man bedenken, dass es sich dabei um Schätzungen handelt und viele Todesfälle nie gemeldet werden.
Damit ein Todesfall gemeldet werden kann, muss oft eine Leiche gefunden werden. Viele vermisste Personen werden jedoch nie gefunden, so dass die tatsächliche Zahl der Todesfälle viel höher ist als die der gemeldeten. Ein berühmter Fall von vermissten Menschen im Mittelmeer ist das „Geisterboot“. Am 24. Juni 2014 verließ ein Boot mit mindestens 243 Menschen an Bord die libysche Küste mit Kurs auf Italien, verschwand jedoch spurlos. Der Fall wurde bis heute nicht aufgeklärt und es fehlt jede Spur von diesen Menschen.
Die Todesfälle im Mittelmeer sind in den letzten zehn Jahren so häufig geworden, dass sie bloß noch als abstrakte Zahl wahrgenommen werden. Daher erregt das Thema in den Medien oder bei Politiker:innen nicht mehr viel Aufmerksamkeit. Wir dürfen diese Todesfälle aber nicht als unvermeidlich hinnehmen. Wir müssen für eine Änderung der europäischen Politik kämpfen. Denn diese ist dafür verantwortlich, dass Menschen jeden Tag ihr Leben im Mittelmeer riskieren. Wenn wir weitere unnötige Todesfälle an Europas Grenzen verhindern wollen, müssen wir sichere und legale Wege für diejenigen schaffen und erweitern, die Asyl suchen oder ihre Angehörigen wiedersehen wollen.
Es ist wichtig, sich gegenwärtig zu machen, dass niemand einfach so eine gefährliche Reise auf sich nimmt und sein Leben aufs Spiel setzt. Menschen flüchten über das Mittelmeer, weil sie glauben, dass es notwendig ist, dass es ihre letzte Chance ist.
In den Worten von Warsan Shire:
„Niemand setzt seine Kinder in ein Boot, außer das Wasser ist sicherer als das Land.“
Weiterführende Lektüre:
ESRC. 2017. Dynamics of migration across the Mediterranean. Verfügbar hier: https://esrc.ukri.org/news-events-and-publications/evidence-briefings/dynamics-of-migration-across-the-mediterranean/ [03/02/2021]
MSF. 2020. In 2020, 10 people die or go missing trying to cross the Central Mediterranean Sea on average each week. Verfügbar hier: https://www.msf.org/mediterranean-migration-depth [03/02/2021]
UNHCR, Situation in the Mediterranean. Verfügbar hier: https://data2.unhcr.org/en/situations/mediterranean [05/02/2021]
Videos:
VICE. 2021. Inside The World’s Deadliest Migrant Route. Verfügbar hier: https://www.youtube.com/watch?v=l5kIbQRjJHk [30/01/2021]
IWM. 2020. Crossing the Mediterranean by Boat. Verfügbar hier: https://www.iwm.org.uk/history/refugees-crossing-the-mediterranean-sea-by-boat [03/02/2021]
Keine anderen Möglichkeiten
Anders als die Bürger:innen europäischer Länder haben die meisten Menschen auf der Flucht nicht den Luxus, mit Flugzeugen, Zügen oder gar Fähren zu reisen. Sie können nicht ohne Visum nach Europa reisen. Wenn sie versuchen ein Visum zu beantragen, werden sie fast immer abgewiesen. Eine der wenigen Möglichkeiten, die ihnen noch bleibt, ist es irregulär in ein EU-Mitgliedsland einzureisen.
Obwohl das Recht Asyl zu beantragen, in internationalem und europäischem Recht verankert ist, verlangen die meisten Länder, dass ein Asylantrag innerhalb ihrer Grenzen gestellt wird. Dadurch sind Menschen auf der Flucht gezwungen, gefährliche Reisen durch unsichere Länder zu wagen, die oft zu einer gefährlichen Bootsfahrt über das Mittelmeer führen. Sie setzen ihr Leben aus der Not heraus aufs Spiel. Hätten sie die Möglichkeit legal oder mit sichereren Transportmitteln zu reisen, würden sie es tun.
Da es keine legalen und sicheren Routen nach Europa gibt, wenden sich Menschen vermehrt an Schmuggler und nehmen gefährliche Fahrten über das Mittelmeer in Kauf. Letztendlich führt es zu mehr Menschen, die dort in überfüllten Booten Schiffbruch erleiden und ertrinken.
Ein eindrucksvolles Video vom Schiff „Open Arms“ veranschaulicht die Gefahr einer Fahrt über das Mittelmeer: https://www.youtube.com/watch?v=l5kIbQRjJHk
EU-Politik
Anstatt sich der Realität von Menschen auf der Flucht zu stellen, haben die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union versucht, die Hürden für irreguläre Migration zu erhöhen. Durch die Zusammenarbeit mit Nachbarländern haben sie versucht Menschen an der Reise nach Europa zu hindern. Die EU hat Länder wie die Türkei und Libyen ermutigt, nicht nur Menschen an der Ausreise zu hindern, sondern auch bereits losgefahrene Boote abzufangen und ihre Passagiere zurückzubringen. Diese Maßnahmen mögen zwar vorübergehend erfolgreich sein, um Migration auf bestimmten Routen zu verringern, aber sie führen auch zu mehr Migration auf anderen, unsicheren und illegalen Routen. Außerdem werden dadurch Menschen auf der Flucht vermehrt Ausbeutung und Gewalt ausgesetzt. Sie werden abhängig von Schmugglern und korrupten Beamten, da diese ihre letzte Hoffnung sind. Ihre einzige Alternative ist es in unsicheren Ländern zu bleiben und sich der Gefahr aussetzen, dass ihre grundlegenden Menschenrechte verletzt werden.
Die Migrationsrouten ändern sich ständig als Reaktion auf die sich ändernde EU-Politik. Im Jahr 2012 stellte Griechenland den Bau eines vier Meter hohen Stacheldrahtzauns fertig, der sich über 10,5 km entlang der griechisch-türkischen Grenze erstreckt. Irreguläre Einreisen über diese Landgrenze gingen dadurch um 95% zurück. Jedoch kam es gleichzeitig zu einem starken Anstieg der irregulären Überfahrten über die Ägäis. Erst kürzlich, Ende des Jahres 2020, wurde am Bau eines neuen Grenzzauns begonnen. Dieser soll, entlang der Grenze des Evros, den bestehenden Zaun in Kastanies verstärken und erweitern. Zusätzlich wurde ein Überwachungssystem mit Wärmebildkameras an einem neuen Zaun in Feres errichtet.
Im Jahr 2020 wurde das Neue Migrations- und Asyl-Paket angekündigt. Dieses Paket birgt jedoch die Gefahr, den Fokus auf Externalisierung, Abschreckung, Eindämmung und Rückführung weiter zu verschärfen. Infolgedessen wurde es von Organisationen, Menschenrechtswächtern und zivilgesellschaftlichen Netzwerken heftig kritisiert.
Auch andere EU-Strategien haben sich nachteilig auf die Sicherheit von Menschen, die über das Mittelmeer fliehen, ausgewirkt. Dies geschieht oft im Namen der Bekämpfung von Schmugglern und der Rettung von Menschenleben. Zu den Maßnahmen zählt auch die Zerstörung von Booten, die für den Transport von Menschen auf der Flucht verwendet werden. Das hat jedoch dazu geführt, dass Schmuggler auf günstigere und weniger sichere Schlauchboote umsteigen. Auch die Kriminalisierung von NGO-Rettungseinsätzen und der immer häufigere Einsatz von Pushbacks (Was sind Pushbacks?) durch europäische Grenzbehörden macht es für Menschen auf der Flucht deutlich schwieriger sicher anzukommen und ihr Grundrecht auf Asyl in Anspruch zu nehmen.
Der Prozess bleibt immer der gleiche: europäische Behörden gehen gegen stark genutzte Migrationsrouten vor und andernorts entstehen neue, oft längere und gefährlichere Routen.
Tote und Vermisste im Mittelmeer
Viele Menschen verlieren ihr Leben bei dem Versuch in Europa Zuflucht zu finden. Mittlerweile wird das Mittelmeer aufgrund der überwältigenden Anzahl an Berichten über untergehende Boote und ertrinkende Menschen, auch als „maritimer Friedhof“ bezeichnet. Der Tod von Alan Kurdi im Jahr 2015, auf dem Höhepunkt der Krise, ist eine eindringliche Erinnerung an die Realität derer, die noch immer das Mittelmeer überqueren. Alan Kurdi war ein syrisches Kind, dessen Leiche an einem Strand in der Türkei angespült wurde. Seine Familie hatte versucht über das Mittelmeer nach Griechenland zu gelangen. Zwischen 2015 und 2016 haben schätzungsweise 1,4 Millionen Menschen die Überfahrt nach Europa gewagt. Es wird geschätzt, dass dabei 9000 Menschen gestorben sind. Der überwiegende Teil der Todesfälle ereignete sich im Mittelmeer.
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) schätzt, dass zwischen 2014 und 2020 etwa 21 000 Menschen bei der Überfahrt im Mittelmeer gestorben sind. Außerdem wird berichtet, dass alleine seit Anfang des Jahres 2021 schätzungsweise 4 118 Menschen auf der Flucht Europa erreicht haben, während mindestens 117 gestorben sind (Stand 6. Februar). Die Zahl der Toten ist inakzeptabel hoch. Außerdem muss man bedenken, dass es sich dabei um Schätzungen handelt und viele Todesfälle nie gemeldet werden.
Damit ein Todesfall gemeldet werden kann, muss oft eine Leiche gefunden werden. Viele vermisste Personen werden jedoch nie gefunden, so dass die tatsächliche Zahl der Todesfälle viel höher ist als die der gemeldeten. Ein berühmter Fall von vermissten Menschen im Mittelmeer ist das „Geisterboot“. Am 24. Juni 2014 verließ ein Boot mit mindestens 243 Menschen an Bord die libysche Küste mit Kurs auf Italien, verschwand jedoch spurlos. Der Fall wurde bis heute nicht aufgeklärt und es fehlt jede Spur von diesen Menschen.
Die Todesfälle im Mittelmeer sind in den letzten zehn Jahren so häufig geworden, dass sie bloß noch als abstrakte Zahl wahrgenommen werden. Daher erregt das Thema in den Medien oder bei Politiker:innen nicht mehr viel Aufmerksamkeit. Wir dürfen diese Todesfälle aber nicht als unvermeidlich hinnehmen. Wir müssen für eine Änderung der europäischen Politik kämpfen. Denn diese ist dafür verantwortlich, dass Menschen jeden Tag ihr Leben im Mittelmeer riskieren. Wenn wir weitere unnötige Todesfälle an Europas Grenzen verhindern wollen, müssen wir sichere und legale Wege für diejenigen schaffen und erweitern, die Asyl suchen oder ihre Angehörigen wiedersehen wollen.
Es ist wichtig, sich gegenwärtig zu machen, dass niemand einfach so eine gefährliche Reise auf sich nimmt und sein Leben aufs Spiel setzt. Menschen flüchten über das Mittelmeer, weil sie glauben, dass es notwendig ist, dass es ihre letzte Chance ist.
In den Worten von Warsan Shire:
„Niemand setzt seine Kinder in ein Boot, außer das Wasser ist sicherer als das Land.“
Weiterführende Lektüre:
ESRC. 2017. Dynamics of migration across the Mediterranean. Verfügbar hier: https://esrc.ukri.org/news-events-and-publications/evidence-briefings/dynamics-of-migration-across-the-mediterranean/ [03/02/2021]
MSF. 2020. In 2020, 10 people die or go missing trying to cross the Central Mediterranean Sea on average each week. Verfügbar hier: https://www.msf.org/mediterranean-migration-depth [03/02/2021]
UNHCR, Situation in the Mediterranean. Verfügbar hier: https://data2.unhcr.org/en/situations/mediterranean [05/02/2021]
Videos:
VICE. 2021. Inside The World’s Deadliest Migrant Route. Verfügbar hier: https://www.youtube.com/watch?v=l5kIbQRjJHk [30/01/2021]
IWM. 2020. Crossing the Mediterranean by Boat. Verfügbar hier: https://www.iwm.org.uk/history/refugees-crossing-the-mediterranean-sea-by-boat [03/02/2021]