Wir wissen leider nur wenig darüber, wie die Quarantäne für die Menschen in der Türkei aussieht. Aber was wir wissen beunruhigt uns. Wir wissen, dass etwa 6000 Menschen aus dem Grenzgebiet in geschlossene Unterkünfte gebracht wurden, teilweise Turnhallen, teilweise ehemalige Abschiebegefängnisse, teilweise geschlossene Camps. Von den Videos her zu urteilen, die wir bekommen haben, können die Menschen dort trotzdem keinen Abstand halten. Weil sie weiter für Essen und Wasser anstehen müssen. Weil sie teilweise zu hundert in einer Turnhalle schlafen, oder zu mehreren in schmutzigen Containern ohne funktionierenden Abfluss.
Informationen sind immer schwerer zu bekommen, die meisten Menschen zu denen wir Kontakt hatten, antworten nicht mehr. Vermutlich wurden ihnen die Handys - wie es üblich ist in türkischen Flüchtlingscamps - abgenommen. Vielleicht gibt es aber auch keinen Strom zum Aufladen.
Die letzen Informationen, die uns erreichten, waren die hier gezeigten Bilder. Das Video ist vom 29.03.2020, es zeigt die Essensration im Camp in Malatya. Der afghanische Mann sagt dazu: "Das ist das erste Essen, was wir heute bekommen, um 12 Uhr mittags. Das Abendessen gestern war ähnlich. Wenn wir nicht am Coronavirus sterben, werden wir durch die Unterernährung sterben.
Das Bild zeigt die Essensration pro Person pro Tag heute für 2500 Menschen im Camp in Osmaniye. Geliefert in einer Box mit dem Logo des Roten Halbmondes- und der EU. Wir recherchieren noch dazu, doch für uns bedeutet das nichts anderes, als dass die EU im Rahmen des Türkeideals dafür zahlt.
Als kleiner Beweis für all jene, die sich darüber echauffieren, dass die Menschen die Türkei Richtung Europa verlassen wollen, obwohl sie doch durch den Türkei-Deal versorgt seien: sie werden wunderbar mit einem Leib Brot und zwei Bechern Ayran versorgt. Danke Europa. Es ist eine Schande, dass dafür Steuergelder verwendet werden. Dafür, dass Geflüchtete hungern müssen. Und die EU verkauft das alles noch als gutes Arrangement zur Bekämpfung der Fluchtursachen. Vielleicht sollte jede*r beim nächsten Klopapierkauf und Jammern über Corona- Isolation kurz innehalten. Innehalten und an die Menschen denken, die sich nicht schützen können, weil sie in überfüllten Camps in Griechenland und der Türkei ausharren müssen, ohne Zugang zu Hygiene und medizinischer Versorgung. Innehalten und an die Menschen denken, die weggesperrt worden sind, einzig und allein aus dem Grund, dass sie Schutz suchen - hungrig und ohne Kontakt zur Außenwelt.
Wir wissen leider nur wenig darüber, wie die Quarantäne für die Menschen in der Türkei aussieht. Aber was wir wissen beunruhigt uns. Wir wissen, dass etwa 6000 Menschen aus dem Grenzgebiet in geschlossene Unterkünfte gebracht wurden, teilweise Turnhallen, teilweise ehemalige Abschiebegefängnisse, teilweise geschlossene Camps. Von den Videos her zu urteilen, die wir bekommen haben, können die Menschen dort trotzdem keinen Abstand halten. Weil sie weiter für Essen und Wasser anstehen müssen. Weil sie teilweise zu hundert in einer Turnhalle schlafen, oder zu mehreren in schmutzigen Containern ohne funktionierenden Abfluss.
Informationen sind immer schwerer zu bekommen, die meisten Menschen zu denen wir Kontakt hatten, antworten nicht mehr. Vermutlich wurden ihnen die Handys - wie es üblich ist in türkischen Flüchtlingscamps - abgenommen. Vielleicht gibt es aber auch keinen Strom zum Aufladen.
Die letzen Informationen, die uns erreichten, waren die hier gezeigten Bilder. Das Video ist vom 29.03.2020, es zeigt die Essensration im Camp in Malatya. Der afghanische Mann sagt dazu: "Das ist das erste Essen, was wir heute bekommen, um 12 Uhr mittags. Das Abendessen gestern war ähnlich. Wenn wir nicht am Coronavirus sterben, werden wir durch die Unterernährung sterben.
Das Bild zeigt die Essensration pro Person pro Tag heute für 2500 Menschen im Camp in Osmaniye. Geliefert in einer Box mit dem Logo des Roten Halbmondes- und der EU. Wir recherchieren noch dazu, doch für uns bedeutet das nichts anderes, als dass die EU im Rahmen des Türkeideals dafür zahlt.
Als kleiner Beweis für all jene, die sich darüber echauffieren, dass die Menschen die Türkei Richtung Europa verlassen wollen, obwohl sie doch durch den Türkei-Deal versorgt seien: sie werden wunderbar mit einem Leib Brot und zwei Bechern Ayran versorgt. Danke Europa. Es ist eine Schande, dass dafür Steuergelder verwendet werden. Dafür, dass Geflüchtete hungern müssen. Und die EU verkauft das alles noch als gutes Arrangement zur Bekämpfung der Fluchtursachen. Vielleicht sollte jede*r beim nächsten Klopapierkauf und Jammern über Corona- Isolation kurz innehalten. Innehalten und an die Menschen denken, die sich nicht schützen können, weil sie in überfüllten Camps in Griechenland und der Türkei ausharren müssen, ohne Zugang zu Hygiene und medizinischer Versorgung. Innehalten und an die Menschen denken, die weggesperrt worden sind, einzig und allein aus dem Grund, dass sie Schutz suchen - hungrig und ohne Kontakt zur Außenwelt.