Fliehen die meisten Menschen in Länder des Globalen Nordens?
Nein. Entgegen dem weit verbreiteten Irrglauben, dass alle Menschen in europäische Länder, in die Vereinigten Staaten oder nach Australien fliehen wollen, suchen nur wenige Menschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden, an weit entfernten Orten Zuflucht. In den meisten Fällen bleiben sie innerhalb der Grenzen ihres Herkunftslandes oder fliehen in Nachbarländer.
Was sagen die Zahlen?
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) berichtet jährlich über globale Trends bei Zwangsvertreibungen. Die Zahlen des Berichts von 2019 zeigen, dass Vertriebene nicht mehrheitlich nach Europa, Australien und die USA fliehen.
Es gibt 79,5 Millionen gewaltsam vertriebene Menschen auf der Welt - das entspricht etwa 1% der Weltbevölkerung.
Davon sind :
26 Millionen Geflüchtete (offiziell als solche anerkannt) - 20,4 Millionen Geflüchtete unter dem Mandat des UNHCR und 5,6 Millionen Palästina-Geflüchtete unter dem Mandat des UNRWA;
45,7 Millionen Binnenvertriebene (bleiben in ihrem Herkunftsland);
4,2 Millionen Asylbewerber*innen (die um die Anerkennung ihres Status als Geflüchtete und um Schutz bitten, deren Status als Geflüchtete aber noch nicht zuerkannt wurde);
3.6 Venezolaner*innen, die ins Ausland vertrieben wurden.
Mehr als die Hälfte aller Vertriebenen bleibt in ihrem Herkunftsland, sie werden als Binnengeflüchtete (Englisch: Internally Displaced People, IDPs) bezeichnet. Unter den restlichen Menschen auf der Flucht - Geflüchteten, Asylsuchenden und im Ausland vertriebenen Venezolaner*innen - leben 85% in sogenannten "Entwicklungsländern" und 73% in direkten Nachbarländern.
Wohin fliehen die meisten Geflüchteten?
Tatsächlich kommen die meisten Geflüchteten aus nur wenigen Ländern, in denen Bedrohungen durch Verfolgung, Krieg oder Gewalt bestehen. Über zwei Drittel (68%) der weltweiten Geflüchteten kommen aus nur fünf Ländern: Syrien, Venezuela, Afghanistan, Südsudan und Myanmar.
Zusätzlich zu diesen Geflüchteten aus den zuvor genannten fünf Ländern gibt es auch diejenigen, die als langfristige palästinensische Geflüchtete bezeichnet werden. Sie halten sich großteils in den Nachbarländern und -regionen Jordanien, Libanon, Syrien, dem Westjordanland und dem Gazastreifen auf.
Letztendlich bedeutet das, dass die meisten Geflüchteten auch von den Nachbarländern dieser Staaten aufgenommen werden. Die Top-Aufnahmeländer sind:
Fast alle dieser Länder sind im sogenannte "Entwicklungsländer", vier stehen auf der UNCTAD-Liste der "Least Developed Countries" und der Anteil der Flüchtlinge in diesen Regionen nimmt weiter zu. Mit anderen Worten: Länder des Globalen Südens sind im Vergleich zu denen des Globalen Nordens unverhältnismäßig stark betroffen.
Natürlich gibt es Vertriebene in Europa, Australien und den USA. Aber die meisten Vertriebenen fliehen in Nachbarländer ihres Herkunftslandes.
Zum Weiterlesen:
Fliehen die meisten Menschen in Länder des Globalen Nordens?
Nein. Entgegen dem weit verbreiteten Irrglauben, dass alle Menschen in europäische Länder, in die Vereinigten Staaten oder nach Australien fliehen wollen, suchen nur wenige Menschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden, an weit entfernten Orten Zuflucht. In den meisten Fällen bleiben sie innerhalb der Grenzen ihres Herkunftslandes oder fliehen in Nachbarländer.
Was sagen die Zahlen?
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) berichtet jährlich über globale Trends bei Zwangsvertreibungen. Die Zahlen des Berichts von 2019 zeigen, dass Vertriebene nicht mehrheitlich nach Europa, Australien und die USA fliehen.
Es gibt 79,5 Millionen gewaltsam vertriebene Menschen auf der Welt - das entspricht etwa 1% der Weltbevölkerung.
Davon sind :
26 Millionen Geflüchtete (offiziell als solche anerkannt) - 20,4 Millionen Geflüchtete unter dem Mandat des UNHCR und 5,6 Millionen Palästina-Geflüchtete unter dem Mandat des UNRWA;
45,7 Millionen Binnenvertriebene (bleiben in ihrem Herkunftsland);
4,2 Millionen Asylbewerber*innen (die um die Anerkennung ihres Status als Geflüchtete und um Schutz bitten, deren Status als Geflüchtete aber noch nicht zuerkannt wurde);
3.6 Venezolaner*innen, die ins Ausland vertrieben wurden.
Mehr als die Hälfte aller Vertriebenen bleibt in ihrem Herkunftsland, sie werden als Binnengeflüchtete (Englisch: Internally Displaced People, IDPs) bezeichnet. Unter den restlichen Menschen auf der Flucht - Geflüchteten, Asylsuchenden und im Ausland vertriebenen Venezolaner*innen - leben 85% in sogenannten "Entwicklungsländern" und 73% in direkten Nachbarländern.
Wohin fliehen die meisten Geflüchteten?
Tatsächlich kommen die meisten Geflüchteten aus nur wenigen Ländern, in denen Bedrohungen durch Verfolgung, Krieg oder Gewalt bestehen. Über zwei Drittel (68%) der weltweiten Geflüchteten kommen aus nur fünf Ländern: Syrien, Venezuela, Afghanistan, Südsudan und Myanmar.
Zusätzlich zu diesen Geflüchteten aus den zuvor genannten fünf Ländern gibt es auch diejenigen, die als langfristige palästinensische Geflüchtete bezeichnet werden. Sie halten sich großteils in den Nachbarländern und -regionen Jordanien, Libanon, Syrien, dem Westjordanland und dem Gazastreifen auf.
Letztendlich bedeutet das, dass die meisten Geflüchteten auch von den Nachbarländern dieser Staaten aufgenommen werden. Die Top-Aufnahmeländer sind:
Fast alle dieser Länder sind im sogenannte "Entwicklungsländer", vier stehen auf der UNCTAD-Liste der "Least Developed Countries" und der Anteil der Flüchtlinge in diesen Regionen nimmt weiter zu. Mit anderen Worten: Länder des Globalen Südens sind im Vergleich zu denen des Globalen Nordens unverhältnismäßig stark betroffen.
Natürlich gibt es Vertriebene in Europa, Australien und den USA. Aber die meisten Vertriebenen fliehen in Nachbarländer ihres Herkunftslandes.
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